Ich fühle mich in einem Zwiespalt, was meine Haltung gegenüber den öffentlich-rechtlichen Medien (ÖRM) betrifft. Einerseits habe ich mir nach etlichen Beschwerden bei den ÖRM - überwiegend beim DLF (Deutschlandfunk) http://sprechrun.de/web21/index.php?id=2589 und nach Kontakten zu http://www.publikumsrat.de/ -Initiatoren gesagt: "Das ist verschenkte Mühe. LIeber die Zeit und die Energie in die Etablierung von eigenen Medien investieren."

Andererseits bilde ich mir ein, dass die Mühe doch ab und zu Früchte trägt. Mag sein, dass es eine Art Trostpflaster ist, das ich mir zurecht einbilde, um sich selbst zu beschwichtigen, zu motivieren. Also ich habe bspw. vor ein Paar Jahren auf die Ansprache des DLF "Was können wir besser machen?" so naiv wie ich bin tatsächlich an den DLF geschrieben:

• Machen Sie Ihren Journalisten-Job ehrlich!
• Biedern Sie sich den Gesprächs-/ Interviewpartnern nicht an!
• Bleiben Sie an der Sache dran!
  

Mit 1 und 3 ist noch viel Luft nach oben. Mit dem "Sich nicht anbiedern." sehe ich sichtbare Fortschritte. Andererseits erlebe ich auch herbe Rückschläge. So als Rückschlag empfinde ich die Haltung des Bayerischen Rundfunks (BR), die sich in diesem Statement des BR-Justiziars Prof. Dr. Albrecht Hesse plakativ manifestiert

Die Vorgehensweise war der Situation vor einem Jahr geschuldet, in der unter großem Zeitdruck möglichst schnell ein funktionsfähiges Instrument zur Verfügung stehen musste. Dass man im Nachhinein sagen kann, dass man alles auch hätte anders machen können, liegt in der Natur der Sache.

. Dies ist nämlich eine Antwort auf meine Beschwerde:  Staatsnähe des Bayerischen Rundfunks im ankommenapp.de-Projekt .

Die Antwort des BR-Justiziars Prof. Dr. Hesse verstehe ich so: .

Wir vom Bayerischen Rundfunk zusammen mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben sowas wie ein Ausnahmezustand erkannt und haben kurzerhand etliche demokratische Prinzipien bspw. das Staatsferneprinzip der Medien aufgehoben.

So einfach kann manches über die Bühne gehen. Diese Vorgehensweise wird eine(n) weniger wundern, wenn man sich erinnert, dass als BR-Intendant seit 2010 der frühere Regierungssprecher Ulrich Wilhelm fungiert https://de.wikipedia.org/wiki/Bayerischer_Rundfunk#Mangelnde_Staatsferne .

Übrigens die Domain https://ankommenapp.de gehört nach wie vor dem BR, wie man der https://www.denic.de Datenbank entnehmen kann, obwohl hier https://ankommenapp.de/impressum/ wird behauptet

Am 1. Dezember 2016 hat der Bayerische Rundfunk die Webseite an das BAMF übergeben.

. Eine unverblümte Irreführung. Eine Beschwerde: irreführende Impressumsangaben auf der Website ankommenapp.de durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bei der Bundesdatenschutzbeauftragaten (BDfI) habe ich am 25.05.2017 eingereicht. Gerade heute habe ich einen Brief von der BDfI-Sachbearbeiterin bekommen, dass BDfI immer noch keine Stellungnahme vom BAMF dazu bekommen hat.

Ob die Website https://ankommenapp.de vom BR technisch komplett verwaltet wird und vom BAMF mit Inhalten gefüttert oder komplett vom BAMF verwaltet wird - in beiden Fällen ist es ein Skandal, weil der BR und BAMF das Staatsferneprinzip in beiden Fällen mit Füßen treten. Und ein noch größerer Skandal ist, dass die Medien es nicht interessiert, dass kein Journalist, das im Projekt mitwirkt, sich daran stört.

Du, @Einer von Vielen , ich denke, es lohnt sich doch, ab und zu den Asch hochzukriegen, sich zusammenraffen und den da oben einfach bspw. mit einer Beschwerde unmissverständlich machen, dass man:
a) sieht, dass die da oben einen Unfug treiben
b) dass man sich dieses Treiben nicht gefallen lässt.

Je mehr Zeitgenossen ihren Unmut zeigen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich etwas zum Besseren ändert. Von nichts kommt nichts (Gutes). Die da oben kommen nie von allein auf die Idee ein Stück vom (Medien)Kuchen abzugeben.