Fanatismus und die geringe Toleranz Andersdenkenden gegenüber

neue medienordnung plus
  last edited: Thu, 02 Nov 2017 08:11:23 +0100  
Erik In diesem Thread wrote:
Was mich entsetzt und mich vom religiösen Glauben Abstand nehmen lässt, ist der mitunter ausgeprägte Fanatismus und die geringe Toleranz Andersdenkenden gegenüber.

@Erik Ich habe darüber nachgedacht und stelle fest, dass auch abseits der Religion, bspw. im IT-Bereich immer wieder Weltanschauungen aufeinander prallen, die hinsichtlich "Fanatismus und die geringe Toleranz Andersdenkenden gegenüber" mit Ausseinandersetzungen im Bereich Religion durchaus vergleichbar sind. Ein Glaube-Bedürfnis ist in uns Menschen vermutlich ziemlich tief verankert. Ob im Namen des IT-Glaubens Menschen ihr Leben lassen müssen? #Suizid als #Todesursache kommt in diesem Lebensbereich vor. Bsp. https://de.wikipedia.org/wiki/Diaspora_(Software) . Inwieweit der Glaube die Todesfälle mitverursacht hat ? ... Die Betroffenen glaubten vermutlich, dass der #Tod der einzige Ausweg aus einer scheinbar unerträglichen Situation ist.

Glaube und Toleranz sind vermutlich inkompatibel.
hEARt PhoniX
  
Glaube und Toleranz sind vermutlich inkompatibel
.
Dem widerspreche ich mal ganz klar. Bleiben wir beim christlichen Glauben. Respekt und die Grundregeln für ein harminisches Miteinander sind eigendlich schon ins "Grundgesetz" eingeschrieben, Du sollst den andern lieben, du sollst nicht begehren deines Nachbarn xyz.
Es gebietet die Nächstenliebe, einander solidarisch zu helfen.

Und diese Aspekte werden auch von vielen gelebt. Nur die sind natürlich nicht so laut. Ich muß im Nachhinein meinem damaligen Religionslehrer danken, daß er zB das Thema Homosexualität behandelt hat. A) war mir damals schon unverständlich wie es "christlich" sein kann, LGBTIQ* Ablehnung entgegen zu bringen und das auch nich mit der Bibel zu begründen. B) hat er mich dadurch schon früh im eigenen Nachdenken gefördert. So habe ich früh schon für mich gefunden, daß viele ihre Religion nur dazu verwenden, ihre eigene Bequemlichkeit und Engstirnigkeit zu entschuldigen. Und das ist leider eine sehr verbreitete menschliche Eigenschaft.
Er hat uns zB eine Doku gezeigt über ein schwules Pfarrerpaar und die Diskriminierung die ihnen entgegen schlug. Das war in den 80ern, noch vor der formellen Legalisierung (Abschaffung  Paragraph 175).
Gerade hier bin ich ihm heute dankbar. Er hat mir früh gezeigt: Liebe ist Liebe und der Haß ist nicht ok. Mir ist heute scheiß egal, wer wen liebt, Liebe ist nicht ekelhaft und wer ein Problem damit hat wenn sich zwei schwule Männer küssen soll das bitte nicht religiös begründen sondern in sich selbst.
Wie so oft wird ein solches Denken (Engstirnigkeit etc) leider von der Instsitution gelebt, unterstützt und manchmal sogar gefordert. Auch meine Mutter hat sich in und für die Gemeinde den Arsch aufgerissen und als sie unbequem wurde und eine Meinung vertrat ist sie mit amtlich-institutionellem Sexismus abgebügelt worden.
Ich beobachte zum Glück ein langsames Umdenken. So gibt es ja mitlerweile immer mehr weibliche Pfarrer. Es gibt auch immer wieder Rückhalt für LGBTIQ* aus der Amtskirche, Fälle bei denen zB schwule Mitarbeiter verteidigt und geschützt werden. Erst die Tage habe ich von Pfarrern gelesen, die als Trans von ihren Arbeitgebern in ihrer Transition unterstützt wurden.
Leider "geht" es auch ganz anders, wo die Amtskirche sich nicht klar gegen Stigma und Vorurteile stellt, sondern die betroffenen noch zusätzlich drangsaliert. Hier bedarf es unserer Solidarität und Unterstützung, immer wieder der Forderung nach Änderung und Konsequenzen.
Gerade wer Jesus als Vorbild hat, hat einen hohen Anreiz, unbequem zu sein um menschlich unvoreingenommen und offen aufeinander zuzugehen und einander zu respektieren. Und ich verweise hier ausdrücklich auf die unterschiedliche Qualität von Toleranz und Respekt. Letzterer ist das hohe Gut, das es anzustreben gilt.
Auch ich habe meine Bequemlichkeit, Engstirnigkeit und Vorurteile. Ich bin vor einigen Jahren ausgetreten und muß selber aufpassen, religiösen nicht per se ablehnend zu begegnen. Ablehnung die mir entgegen gebracht wurde und die oft auch scheinbar religiös verwurzelt war zu pauschalisieren. Ich bin vor einigen Jahren ausgetreten. Daher bin ich in meinem Respekt jetzt "andersrum" gefordert.
neue medienordnung plus
  last edited: Thu, 02 Nov 2017 11:16:55 +0100  
Dem widerspreche ich mal ganz klar. Bleiben wir beim christlichen Glauben. Respekt und die Grundregeln für ein harminisches Miteinander sind eigendlich schon ins "Grundgesetz" eingeschrieben, Du sollst den andern lieben, du sollst nicht begehren deines Nachbarn xyz. Es gebietet die Nächstenliebe, einander solidarisch zu helfen.

Soweit die Theorie. Ich nehme den Bereich IT als Beispiel. Und auf diesem umfangreichen Feld betrachte ich als Teilbereich Offene und Freie Software und stelle die Frage "Warum die FLOSS-Produkte im Endverbraucherbereich kaum präsent sind?" Mit #Endverbraucher meine ich schwerpunktmäßig die Hard- und Software, wo ich als Benutzer mit dem jeweiligen Produkt unmittelbal, auf der Menübene oder gar mit Hardwaretasten in Berührung komme. Es sind zahlreiche motivierte, kompetente Fachleute unterwegs, viele von Ihnen behaupten von sich, dass sie die in entsprechenden #FLOSS  -Manifesten formulierten Prinzipien teilen.

Ich behaupte mal aus dem Buch heraus, dass solche Prinzipien wie Solidarität auch zu den FLOSS -Prinzipien gehören. Habe in der Suche solidarität freie und open source software eingegeben und bin auf dieser Website Linux Tutorials gelandet. Auf den ersten Blick passt alles, das Zitat
Das soziale und ethische Grundprinzip hinter den gewährten Freiheiten von Freier Software, ist dass Freie Software — und damit auch seine Entwickler — die Freiheit und Gemeinschaft der Endnutzer schätzen und respektieren (im Bereich der Computer-Nutzung und der Datenverarbeitung); eben weil die Nutzungsbedingungen von Freier Software solche sind, dass es Nutzern ermöglicht wird ein Umfeld der Unabhängigkeit, Gemeinschaft, Zusammenarbeit, ethischen Solidarität und des Austauschs zu schaffen und zu gestalten.

habe ich von dieser Seite. Was aus meiner Sicht gar nicht passt, dass der Autor und sein Team, die so überzeugend darüber missionieren, was freie Software ist , dies in einem so unfreien Raum tun, welcher für mich unfreier nicht sein kann -  auf einem #Google -Webspace.

Diese lange Ausführung/ Abschweifung habe ich nur deswegen gemacht, um zu zeigen, dass die Theorie, proklamierte Ziele, Prinzipien ist das eine, die gelebte Praxis ist immer wieder was anderes, immer wieder auch ein Gegenteil von dem, was in der Theorie propagiert wird. Der bzw. die Autoren, die sich den FLOSS oder FLOSS-ähnlichen Prinzipien vermutlich verbunden fühlen, zwingen potenzielle #TutorialsForLinux Leser dazu sich in die Fänge der #Datenkrake Google zu begeben, um mehr über die Vorzüge des freiheitsspendenden Linux zu erfahren. Und die Spuren, die ein https://sites.google.com/site/tutorialsforlinux/ Besucher hinterläßt, diese Spuren sind nicht mehr wegzutilgen, das bleibt jetzt in den #Datensilos für immer, dieses EReignis, dass "neue medienordnung plus" den Text XYZ gelesen und darin die Wörter ZYX oder ZYX123 markiert und kopiert hat.

Meine Antworten auf die Eingangs gestellte Frage:
  • Weil die FLOSS-Community zu zerstreut ist
  • Weil die viel Community-Mitglieder sich nicht an die Prinzipien halten, die sie selbst so vehement propagieren
  • Weil Solidarität in den einzelnen Communities und zwischen den Communities  Mangelware ist
  • Weil die Mitglieder dieser Communities - zum Glück :-) - Menschen und keine seelenlose Maschinen, die stupide bestimmte Prinzipien umsetzen, sind. Einfach Menschen, mit allen Risiken und Nebenwirkungen.
neue medienordnung plus
  last edited: Fri, 03 Nov 2017 11:24:11 +0100  
Hier ein Beispiel:
Ihre Kollegin Gesche Joost, die ebenso am neuen Internet-Institut forschen wird, bezeichnet die gesellschaftlichen Bedenken gegenüber dem digitalen Wandel als „teilweise hysterisch“. Wie sehen Sie das?
Ich sympathisiere mit der Aussage von Gesche Joost. Ich glaube, viele Bedenken werden aus Unwissenheit oder aufgrund von fehlendem Verständnis überinterpretiert.
IT-Professorin über neues Internet-Institut. „Das finden Sie nirgends auf der Welt“, 04.10.2017 - http://www.taz.de/!5451250/

wie der Glaube in einem aktuellen gesellschaftswissenschaftlichen Diskurs zum Tragen kommt. Verunglimpfung der Gegenseite ist in der medialen und in der politischen und Polemik beliebt. Von den WissenschaftlicherInnen vom Kaliber Prof. Gesche Joost oder Dr. Ina Schieferdecker erwarte ich was handfesteres, als die Argumente der Gesprächspartner mit "hysterisch" zu etikettieren. Eigener Glaubwürdigkeit hilft derart Verunglimpfung kaum. Im Gegenteil.

#InaSchieferdecker #Toleranz #DigitalerWandel #InternetInstitut #DeutschesInternetInstitut #Verunglimpfung #GescheJoost